Ausgabe 8, März 2013
Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg
Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg

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Ein folgenreicher Feuerwehreinsatz bei der Lebenshilfe
Im Juli gibt es die nächste Cronenberger Werkzeugkiste

Text Eduard Urssu
Bilder Privataufnahmen

Die Cronenberger Werkzeugkiste, das große Straßenfest zu Gunsten geistig und körperlich Behinderter, lädt am 13. Juli bereits zum 22. Mal ein. Das Motto aller „Kisten“ gilt auch in diesem Jahr: „Einander verstehen – miteinander leben“. Seit 1972 gibt es die Cronenberger Werkzeugkiste, die, wie es der Name schon verrät, eine Idee aus Cronenberg ist und seit einiger Zeit alle zwei Jahre im dortigen Zentrum gefeiert wird. Dass der Erlös von Ständen und Losverkäufen, sowie die Spendeneinnahmen wohltätigen Zwecken zugute kommen, zeugt heute noch vom ursprünglichen Gedanken der ersten so genannten Werkzeugkiste.

Feuerwehreinsatz

Lehrlingsheim der Gemeinschaft Cronenberger Industrie in der Heidestraße

Gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg lockte die Cronenberger Werkzeugindustrie viele Arbeitssuchende auf die Wuppertaler Südhöhen. Viele junge Menschen wohnten damals übergangsweise im Lehrlingsheim der Gemeinschaft Cronenberger Industrie in der Heidestraße (Foto). Später übernahm die Lebenshilfe den Gebäudekomplex. Dass mit der Zeit dort geistig und körperlich Behinderte lebten und arbeiteten, das bekamen die meisten Cronenberger lange gar nicht mit. Es war ein Feuerwehreinsatz, der dies schlagartig änderte. Gemeldet wurde eine Überschwemmung in einem Küchentrakt der Lebenshilfe Cronenberg in der Heidestraße und der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg (Foto) rückte aus. Der damalige Feuerwehrchef Heinz Vitt erinnert sich an diesen Tag: „Wir brachten die Pumpen in Stellung und sahen uns dann um.“ Und dieser Anblick stimmte die Feuerwehrleute „einfach traurig. Da musste etwas geschehen“, erinnert sich auch Hans-Peter Mühlhoff.

Trauriger Zustand

Teilweise arbeiteten die Behinderten dicht gedrängt in Kellerräumen, auch die Unterbringungsmöglichkeiten waren alles andere als ideal. Mit diesen Eindrücken gingen die Männer der Feuerwehr nach Hause, und „in der folgenden Zeit trafen wir uns fast täglich, um über Ideen nachzudenken, wie wir unseren Nachbarn helfen konnten“, sagt Heiz Vitt. Schnell fand sich eine Allianz aus Wirtschaftsvertretern, den Bürgervereinen und dem Deutschen Roten Kreuz zusammen, die nach einigen Anläufen ein großes Straßenfest auf die Beine stellte: die erste Cronenberger Werkzeugkiste. Ein Fest, das zuerst nicht so richtig Beachtung fand, ließ sich die damalige Stadtspitze noch durch den Cronenberger Stadtverordneten Hans-Martin Rebensburg vertreten. Die Höhe des Erlöses zur Unterstützung der Lebenshilfe, ließ am Ende so manchen Zweifler verstummen. Mehr als 77.000 Deutsche Mark brachte die erste Werkzeugkiste ein, bis heute sind insgesamt fast 900.000 Euro zusammen gekommen. 

Verantwortung übernommen

Logo WerkzeugkisteEin Verdienst, der auch den jetzigen Organisatoren der Werkzeugkiste zuzuschreiben ist. Um ein solches Volksfest überhaupt stemmen zu können, hatte sich bereits vor einigen Jahren der Verein „Cronenberger Werkzeugkiste“ gegründet. Das zwölfköpfige Team um den Vorsitzenden Stefan Alker organisiert, moderiert und sichert seitdem das große Fest ab. Ganz zur Freude der Besucher, je nach Wetterlage strömen mehr als zehntausend von ihnen zu dem Traditionsfest.

Anmeldung  gestartet

Interessierte Bürger und Vereine, die sich am 13. Juli auf der 22. Cronenberger Werkzeugkiste präsentieren wollen – um so zahlreiche wohltätige Projekte zu unterstützen – melden sich über das Kontaktformular auf der Internetseite www.cronenberger-werkzeugkiste.de an.

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