Ausgabe 12, August 2014

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„Do it! Transfer“ und „Zündfunke“ ausgezeichnet
Zwei WDR-Kinderrechtepreise gehen nach Wuppertal

Text und Bild Eduard Urssu

Am 21. September wird der WDR-Kinderrechtepreis zum zehnten Mal verliehen. Schirmherrin in diesem Jahr ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die der Jury mit Fachleuten von Kinderorganisationen angehört. Über die Preisvergabe entschied zudem gleichberechtigt eine Kinderjury. Der Hauptpreis, dotiert mit 2.500 Euro, geht in diesem Jahr an „Do it! Transfer“, das Vormundschaftsprojekt der Diakonie Wuppertal. Unter den Preisträgern ist auch das „Unternehmen Zündfunke – Kinderhaus Luise Winnacker“ aus Wuppertal. Die Initiative mit Sitz im Rutenbecker Weg 159 erhält 500 Euro.

„Do it! Transfer“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Diakonie Wuppertal und dem evangelischen Verein für Betreuungen, Vormundschaften und Pflegschaften e.V. Betreut werden rund 80 Kinder in Wuppertal, unbegleitete Flüchtlinge, die in Jugendhilfeeinrichtungen untergekommen sind. Sie waren alleine nach Deutschland gekommen, in der Hoffnung auf Sicherheit und eine neue Lebensperspektive. Hier müssen sie sich nun in einer völlig fremden Umgebung, Kultur und Sprache zurechtfinden. Sie brauchen Menschen, die sich vertrauensvoll um sie kümmern. Daher stellen die Projektmitarbeiter ihnen ehrenamtliche Vormünder zur Seite, welche die Interessen der Kinder vertreten. Sie werden bei der Suche nach einer passenden Schule unterstützt, aber auch im Hinblick auf ihre aufenthaltsrechtliche Situation. „Do it! Transfer“ gibt es seit 2007 und wird unter anderem vom Europäischen Flüchtlingsfonds, der UNO-Flüchtlingshilfe und Lichtblicke gefördert.

Die Jury des WDR-Kinderrechtepreises lobte auch das „Unternehmen Zündfunke/Kinderhaus Luise Winnacker“ für seinen langjährigen Einsatz für benachteiligte Kinder. Vor allem der lange Atem der Initiative und die kreative Umsetzung der Kinderrechte auf Bildung, Gesundheit, und Schutz vor Benachteiligung, beeindruckten die Jury. Das Unternehmen Zündfunke ist seit 1995 tätig und betreut im Moment fast 200 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern sind bis zu 20 Lehramtsstudenten in die Arbeit des Kinderhauses im Rutenbecker Weg eingebunden. Eine Win-Win-Situation. Einerseits werden Kinder und Jugendliche betreut, die verhaltensauffällig sind, erziehungsschwierig und lerngebremst. Andererseits erhalten die Lehramtsstudenten die Gelegenheit, sich parallel zum Studium praxisnah mit herausfordernden Schülern zu erproben und sich somit für den künftigen Lehrerberuf zu qualifizieren.

Die UN-Konvention für die Rechte von Kindern ist im November 1989 verabschiedet worden und garantiert Kindern umfassende Bürgerrechte. Zumindest auf dem Papier. Deutschland hat die Konvention erst 1992 unterzeichnet. Trotzdem klafft zwischen der formalen Zusicherung der Bürgerrechte und deren Umsetzung noch eine große Lücke. „Der WDR-Kinderrechtepreis will vor diesem Hintergrund sehr praxisnah die Umsetzung der Konvention fördern“, heißt es in der offiziellen Stellungnahme der Jury.

Information

Das Vormundschaftsprojekt der Diakonie Wuppertal ist telefonisch unter 0202-496 970 zu erreichen. Homepage: www.do-it-transfer.de

Das „Unternehmen Zündfunke“ ist unter der Rufnummer 0202-741 206 erreichbar. Homepage: www.unternehmen-zuendfunke.de.

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