Ausgabe 11, März 2014

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„Glaube gehört auf die Straße“
Kreuzwegbilder in Elberfeld wecken Interesse


Über 100 Personen besuchten die Eröffnung eines ganz besonderen Kreuzweges.

Text Eduard Urssu
Bild Christoph Schönbach

Die Katholische Citykirche Wuppertal veröffentlicht acht Bilder der Wuppertaler Künstlerin Annette Marks in der Elberfelder Innenstadt. Die Bilder stellen das Geschehen in Jerusalem im Jahre 30 unserer Zeitrechnung dar. Der Kreuzweg Jesu ist somit zurück auf der Straße. „Da wo er hingehört“, sagt Pastoralreferent Dr. Werner Kleine, „Glaube gehört nicht in irgendeiner Kirche eingesperrt.“

Der Beginn des Projektes TalPassion kann als klassisch bezeichnet werden. Zur Vernissage wurden die Bilder am Donnerstag zu Beginn der Fastenzeit in der Laurentiusbasilika der Öffentlichkeit präsentiert. Und da endet auch schon die Gemeinsamkeit mit gängigen Kunstprojekten. Denn die Bilder sind mittlerweile in der Elberfelder Innenstadt zu sehen, allerdings als großformatige Reproduktionen.

Großformatige Bilder sind im Erzbistum Köln nichts Neues. Hing doch am Kölner Domforum während der diesjährigen fünften Jahreszeit eine große Fotoreproduktion, auf der das Kölner Dreigestirn und Joachim Kardinal Meisner fröhlich in die Runde blickten. Letzterer mit dem Kopfschmuck eines Bauern. Wenige Kilometer entfernt, abseits der rheinischen Karnevalskultur, nutzen die Wuppertaler moderne Medien, um den Glauben mit anderen Motiven zu verkündigen.

Acht Bilder mit Motiven der Geißelung, der Kreuzigung und der Auferstehung. Acht Bilder, die einen Weg von der evangelischen Sophienkirche, durch die Elberfelder Innenstadt, bis hin zur Kirche Sankt Marien an der Hardt nachzeichnen. Die Kreuzwegbilder an Kirchen hängen? Kein Problem. Schwieriger wurde es beim Finanzamt und der Deutschen Bank in Elberfeld. Aus Gründen der Neutralität wurden beide Anfragen der Citykirche abgelehnt. Die Lösung des Problems lag dazwischen. Genauer gesagt: Hängt dazwischen. „Der Draht zwischen den Gebäuden gehört der IG Friedrich-Ebert-Straße“, erklärt Werner Kleine. „Und die Interessengemeinschaft war sofort bereit, unser Bild über dem Eingangstor des Luisenviertels aufzuhängen.“


TalPassion wird in der Stadt sichtbar.

Jetzt hängt dort das Bild „Judaskuss“. Eine Anspielung auf den Verrat des Jüngers an Jesus für 30 Silberlinge? „Natürlich nicht“, erklärt Werner Kleine, „was viele nicht wissen, ist, dass Judas Ischariot die Kasse der Jünger führte. Daher passt auch der Standort des Bildes so gut.“ Weitere Informationen und eine Vorschau der Bilder des Projekts TalPassion sind im Internet auf der Seite www.talpassion.de hinterlegt.

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