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Katholische Citykirche Wuppertal

Das Wort zur Woche (4. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C)

Dr. Werner Kleine
Dr. Werner Kleine, PR

Liebe Leserinnen und Leser,

die vergangene Woche war von einer überraschenden Meldung geprägt: Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat am 31. Januar 2013 nach intensiver Beratung eine Erklärung zur "Pille danach" abgegeben. Was von vielen Medien als fast schon revolutionäre Entwicklung vermeldet wurde, ist letztlich doch eine konsequente Entscheidung. Entgegen der landläufigen Meinung ist offensichtlich auch ein als konservativ eingestufter Erzbischof in der Lage, neue naturwissenschaftliche, in diesem Fall medizinische Erkenntnisse anzunehmen und die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Es mag sein, dass diese Entscheidung spät, vielleicht zu spät kam, wie manche Kommentatoren sicher nicht zu Unrecht bemerken. Der Entscheidung des Kardinals ist trotzdem mit Respekt zu begegnen. Sie entspricht überhaupt nicht der Erwartungshaltung, dass konservative Bischöfe stur an ihren Prinzipien festhalten. Und eine späte Entscheidung und Erkenntnis ist allemal besser als in sturer Unkenntnis zu verharren.

Was man hier erleben konnte, ist typisch katholisch. Werte zählen. Wissenschaftliche, auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse auch. Es müssen aber erwiesene Erkenntnisse und nicht bloße Hypothesen sein. Die Wahrheit, für die die Kirche eintritt, ist eben nicht beliebig. Sie ist keine behauptete, sondern eine erwiesene Wahrheit. Gerade deshalb dauert es häufig, bis die Kirche eine neue Erkenntnis annehmen kann. In der schnelllebigen Moderne erscheint das zu lange. Und das muss die Kirche lernen. Sie muss aktiver, schneller kommunizieren. Sie muss im Gespräch mit den Fachleuten bleiben, um nicht selbst zu hypothesierenden Phrasen greifen zu müssen, wie es in den letzten Tagen und Wochen nur allzu häufig geschehen ist. So wurde offenkundig, wie sich jetzt durch die Entscheidung des Kölner Erzbischofs herausstellt, die Hypothese bemüht, die "Pille danach" sei faktisch Mord. Da hat Kardinal Meisner mehr Sorgfalt walten lassen und Fingerspitzengefühl bewiesen. Das Dilemma, das sich aus einer Vergewaltigung und einer möglicherweise daraus resultierenden Schwangerschaft, die eben nicht aufgrund einer auf Liebe oder wenigstens gegenseitigem Einverständnis beruhenden Vereinigung zwischen Mann und Frau entstanden ist, verträgt keine Hypothesen.

Zweifelsohne wäre es zu dieser Neubesinnung in einer wesentlichen ethischen und moraltheologischen Frage nicht gekommen, wenn die öffentliche Empörung über das verängstigte Verhalten der Ärzte an den beiden Kölner Kliniken nicht so groß gewesen wäre. Das wird in den Äußerungen mancher unkritischer Katholiken häufig übersehen. Es geht hier nicht um Recht oder Unrecht. Es geht auch nicht um die Frage, ob die Kliniken überhaupt diese Untersuchung gerichtsverwertbar durchführen durften. Denn das wurde als Grund für die Ablehnung nicht genannt. Das war vielmehr die Angst vor den existentiellen Konsequenzen. Der öffentliche Aufschrei hatte dagegen schon fast prophetische Dimensionen. So heißt es in der ersten Lesung vom heutigen Sonntag:

Du aber gürte dich, tritt vor sie hin, und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage. Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken. (Jeremia 1,17)

Das sollten alle gehorsamen Katholiken lernen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (vgl. Apostelgeschichte 5,19). Und der Weg Gottes ist der Mensch. Wer diesen Weg nicht gehen will, wird von Gott in Schrecken gesetzt. Aus diesem Teufelskreis katholischer Episkopalfurcht befreit nicht der Gehorsam, sondern die Loyalität. Wer loyal ist, wird sich zur Wahrheit bekennen - wenn es sein muss, auch einem Bischof gegenüber. Ein solcher loyaler Ungehorsam ist manchmal notwendig, um die Hirten vor einem Irrtum zu bewahren.

Was soll man angesichts des prophetischen Auftrages Gottes davon halten, wenn jetzt ein anderer Erzbischof eine vermeintliche "Pogromstimmung" gegen die Kirche beklagt. Der neue Präfekt der römischen Glaubenskongregation , Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, stellt in einem Interview mit der Welt vom 2. Februar 2013 fest:

"Gezielte Diskreditierungskampagnen gegen die katholische Kirche in Nordamerika und auch bei uns in Europa haben erreicht, dass Geistliche in manchen Bereichen schon jetzt ganz öffentlich angepöbelt werden"

Auch gehe es bei dem Dialog zwischen Bischöfen und Laien nicht um die wesentlichen Themen, sondern um das Auftischen immer gleicher Probleme. Besonders irritierend ist in diesem Zusammenhang seine Aussage zur immer wieder angemahnten Zulassung von Frauen zum Priesteramt. So heißt es in der Welt vom 2. Februar 2013, dass dies nicht möglich sei; nicht weil

"die Frauen weniger wert wären", sondern weil es "in der Natur des Weihesakramentes" liege, "dass Christus in ihm repräsentiert wird als Bräutigam im Verhältnis zur Braut".

Wird dieses Verhältnis nicht besser repräsentiert, wenn sich der Bräutigam Christus mit einer weiblichen Braut, statt mit einem männlich Geweihten vermählt?

Dieser metaphorische Lapsus verdeutlicht, dass die vermeintlich sattsam bekannten Probleme offenkundig doch diffiziler sind und nicht bloß hypothetischer Antworten harren. Kann sich ein römischer Erzbischof wirklich sicher sein, dass sich Gott nicht der prophetischen Stimme seines Volkes bedient?

Ach ja, das prophetische Schicksal ist ja bekannt, wie Jesus im Evangelium vom heutigen Tag feststellt:

Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. (Lukas 4,24)

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche,
Ihr

Dr. Werner Kleine, PR
Katholische Citykirche Wuppertal

Der Ruf der Propheten


Die unerträgliche Pflicht der Glaubwürdigkeit

Mit "Warten auf Jeschua" fand im Dezember im Kaffeehaus am Laurentiusplatz erstmalig ein neues  Projekt der Katholischen Citykirche Wuppertal statt. An einem für kirchliche Aktivitäten unerwarteten Ort wird das Wort Gottes neu hörbar und lebendig, das Alte, immer wieder Gesagte ist aktuell.

In den letzten Tagen wurde nicht nur die kirchliche Öffentlichkeit durch irritierende Nachrichten aufgerüttelt, die wieder die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage stellen. Verliert die Kirche ihre Glaubwürdigkeit, kann sie ihren Auftrag, das Wort Gottes in der Welt zu verkünden, nicht erfüllen. Wer wird auf eine solche Kirche hören. Das ist die Zeit der Propheten und Mahner, die dem Volk vielfach und auf vielerlei Weise - und nicht selten gegen zahlreiche Widerstände der Autoritäten - eine  Weg in die Zukunft gewiesen haben. Die mahnende Botschaft der Propheten gilt gerade heute.

Am Dienstag, dem 5. Februar 2013 wird der Wuppertaler Neutestamentler Dr. Werner Kleine mit Unterstützung des Klarinettisten und Saxophonisten Andre Enthöfer um 19.30 Uhr im Glashaus am Laurentiusplatz (in Wuppertal-Elberfeld) die mahnende Stimme der Propheten des Alten und Neuen Testamentes erklingen lassen, die in der gegenwärtigen Situation einen Ausweg zeigen: Die unerträgliche Pflicht zur Glaubwürdigkeit.

Weitere Informationen

Glaubensforum St. Laurentius - Himmel, Hölle, Fegefeuer


Am Mittwoch, dem 6. Februar 2013 lädt die kath. Kirchengemeinde St. Laurentius wieder zum Glaubensforum St. Laurentius ein.  Um 20.00 Uhr spricht Pastoralreferent Dr. Werner Kleine über das Thema „Himmel, Hölle, Fegebeuer – Was kommt nach dem Tod“. Der Abend findet im Kath. Stadthaus (Laurentiusstr. 7 in Wuppertal-Elberfeld, Erdgeschoss) statt.

Die Frage nach dem Ziel des Lebens und nach dem, was nach dem Tod kommt, gehört zu den zentralen Fragen, denen sich jeder Mensch ausgesetzt sieht. In den heutigen Vorstellungen spielen dabei die mittelalterlich geprägten Bilder von Himmel und Hölle nach wie vor eine zentrale Rolle. Der Abend geht der Frage nach, was sich aus Sicht der modernen Theologie hinter Himmel, Hölle und Fegefeuer verbirgt und welche – biblisch begründeten – Antworten heute gegeben werden können. Es geht letztlich um nicht weniger als um die Frage einer letzten Gerechtigkeit.

Der Thron Gottes


Ein Stuhl mitten im Kaffeehaus, mitten in der Stadt, an ungewohntem Ort. Der Thron Gottes erscheint - und der, der auf dem Thron sitzt, spricht.

In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal, Solingen und Remscheid führt die Katholische Citykirche Wuppertal das Projekt "Der Thron Gottes" durch. Überraschend und an unverhergesehenen Orten wird ein Stuhl, der den Thron Gottes symbolisiert, in der Stadt Wuppertal präsentiert. Wer sich auf diesen Stuhl setzt, wird etwas erleben, das zu einer Reaktion herausfordert, aber auch zum Nachdenken und Besprechen anregt. Der "Thron Gottes" mitten in der Stadt - das ist unerwaret und verweist doch darauf, dass Gott selbst immer mitten unter uns ist.

Der Thron kommt wieder am Sonntag, dem 3. Februar 2013 im Café Moritz (Höhne 22 in Wuppertal-Barmen) zum Einsatz. Der Thron Gottes spricht außerdem am Dienstag, dem 5. Februar 2013 um 19.30 Uhr in Meiers Glashaus am Laurentiusplatz in Wuppertal-Elberfeld beim "Ruf der Propheten".

Erklärung des Erzbischofs von Köln zur "Pille danach" vom 31.1.2013


Joachim Kardinal Meisner - Erzbischof von Köln

Aus gegebenem Anlass habe ich mich mit Fachleuten über die Frage der Verordnung der so genannten „Pille danach“ beraten. Dabei wurde deutlich, dass darunter unterschiedliche Präparate mit unterschiedlichen Wirkprinzipien zu verstehen sind, deren Wirkungen und Nebenwirkungen sich in der wissenschaftlichen Diskussion immer weiter klären. Daraus ergeben sich ethische Konsequenzen.

Wenn nach einer Vergewaltigung ein Präparat, dessen Wirkprinzip die Verhinderung einer Zeugung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Befruchtung zu verhindern, dann ist dies aus meiner Sicht vertretbar.
Wenn ein Präparat, dessen Wirkprinzip die Nidationshemmung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Einnistung der bereits befruchteten Eizelle zu verhindern, ist das nach wie vor nicht vertretbar ...

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Kirche im Radio


Die katholische und evangelische Kirche in Wuppertal gestaltet seit dem 2. Oktober 2011 jeweils am 1. Sonntag im Monat zwischen 8.00 und 9.00 Uhr das Sendeformat "Himmel und Erde lokal". Die letzte Sendung wurde am Sonntag, dem 4. November 2012 über die in Wuppertal empfangbare Frequenz von Radio Wuppertal (UKW 107,4 MHz - Kabel 105,55 MHz) ausgestrahlt.

Wer die Ausstrahlung der Sendung verpasst hat, kann sich die Beiträge der Sendung wenige Tage später auf der Homepage von "Himmel und Erde lokal" noch einmal anhören.

Neben der "großen" Kirchensendung im lokalen Radio werden außerdem jeden Sonntag die kirchlichen Regionalnachrichten um 8.30 Uhr gesendet - wie immer mit akutellen Informationen und Nachrichten aus der evangelischen und katholischen Kirche in Wuppertal.

Homepage von "Himmel und Erde lokal"

Sa, 20. April 2024 - Fr, 03. Mai 2024

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Unbequem

Die frohe Botschaft Jesu ist keine bequeme Botschaft, sie war es nie. Das Evangelium ist nicht von dieser Welt; es ist Gottes Wort an die Welt und fordert ihren Widerspruch heraus. - „Lehren, mein lieber junger Mann, das ist kein Spaß. Gottes Wort, das ist glühendes Eisen. Und du willst es lehren, indem du es mit der Zange anfasst, um dir die Finger nicht zu verbrennen! Du willst nicht mit bei Händen danach greifen? Dass ich nicht lache.“
(G. Bernanos)

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