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Katholische Citykirche Wuppertal

Das Wort zur Woche (9. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C)

Dr. Werner Kleine
Dr. Werner Kleine, PR

Liebe Leserinnen und Leser,

auch nach 2000 Jahren christlicher Glaubens- und Theologiegeschichte mangelt es vielen noch an ein grundlegenden Vertrauen in die barmherzige Liebe Gottes. Glaube, so scheint es, wird von den Frommen als Fürwahrhalten von Lehrsätzen verstanden. Diese Wahrheit wird in sich nicht hinterfragt. Sie ist objektiv gegeben, gewissermaßen vom Himmel gefallen. Deshalb scheint es auch aus dieser Sicht auch zu reichen, diese Wahrheitssätze in Katechismen zu sammeln und auswendig zu lernen. Sie zu verstehen ist dann nicht relevant. Das Evangelium zu verkünden ebenso wenig. Allein die korrekte Wiedergabe der Lehrmeinung zählt. Wer das nicht glaubt: anathema esto - der sei verflucht!

Das Anathem - es steht am Ende vieler lehramtlicher Definitionen, die Konzilien hervorgebracht haben. Das Anathem zieht die Grenze zwischen dem, was zum Glauben gehört, und dem, was nicht zum Glauben gehört. Durch das Anathem wird der christliche Glaube definiert: Wer das nicht glaubt, der sei verflucht und ausgeschlossen.

Da anathema esto beschließt auch die zweite Lesung des 9. Sonntags im Jahreskreis C, die den Beginn des paulinischen Briefes an die Galater beinhaltet. Wie es sich für Briefe (damals und heute) gehört, beginnt das Schreiben mit einer Anrede. Dabei stellt Paulus sich als Absender vor. Er legt dabei Wert darauf, dass er seinen apostolischen Auftrag nicht menschlicher Vermittlung verdankt. Er - und damit das, was er sagt und tut, - kann sich auf einen Auftrag des Auferstandenen selbst berufen.

Paulus schreibt aber nicht allein. Er verfasst seinen Brief zusammen mit denen, die bei ihm sind. Er bezeichnete sie als "Brüder". Das ist in sich schon bemerkenswert. Denn diese Vorgehensweise finden wir oft in den Paulusbriefen. Offenkundig war Paulus weit davon entfernt, in allwissender Manier (er ist doch von Christus selbst berufen worden) zu handeln. Seine Briefe sind das Ergebnis von Teamarbeit. Bevor er antwortet, bespricht er sich mit denen, die bei ihm sind. So bewahrt er sich selbst vor Einseitigkeiten und falschen Perspektiven. Er stellt sich der Kritik. Und erst in diesem Reifungsprozess entsteht das Schreiben. Was wäre gewonnen, wenn diejenigen, die heute das Wort Gottes verkünden, sich dieses Verfahren zu eigen machten!

Die Lesung lässt die Gruß an die Galater als Empfänger des Schreiben aus, die in den folgenden Versen formuliert wird:

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt zu befreien, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters. Ihm sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen. (Galater 1,3-5)

Diese Verse beinhalten eine Kurzzusammenfassung des paulinischen Evangeliums: Die Sünde hat ihre Macht verloren, weil Christus selbst am Kreuz wie ein Sünder starb. Weil er trotzdem von den Toten auferstand, wird deutlich, dass selbst die Sünde nicht von Gott trennt. Der Mensch kann falsch handeln und muss für sein Handeln auch vor Gott Rechenschaft ablegen. Aber er ist durch fehlerhaftes Handeln nicht von Gott getrennt und wird es nicht sein.

Diese Erinnerung an das von ihm verkündete Evangelium ist in den Gemeinden Galatiens offenkundig notwendig. Die Verse der Lesung vom 9. Sonntag im Jahreskreis C zeigen, dass andere Verkünder in Galatien tätig waren, die die Botschaft des Paulus desavouiert haben. Sie verwirren die Gemeinde mit einer anderen Botschaft. Der weitere Fortgang des Galaterbriefes zeigt, dass diese Verkünder offenkundig die Notwendigkeit der Beschneidung und die Befolgung der Thora gepredigt haben. Das spiegelt nicht nur die frühchristliche Konfliktlinie zwischen Juden- und Heidenchristen wieder. Es ist auch von erheblicher theologischer Bedeutung: Kann man vor Gott nur dann bestehen, wenn man die Gebote der Thora befolgt? Oder rechtfertigt allein schon der Glaube an den, der wie ein Sünder starb und trotzdem von den Toten auferstand?

Für Paulus ist die Antwort klar: Der Glaube allein genügt. Das hat zwar Konsequenzen für das Leben des Christen, denn er soll durch sein Leben den Glauben an den Auferstandenen bezeugen. Aber sein Heil ist nicht von dem Befolgen von Weisungen abhängig.

Wie tiefgreifend die galatische Krise gewesen sein muss, ist an dem Anathem zu erkennen, das Paulus im Lesungstext gleich zweimal ausspricht: Wer etwas anderes als sein Evangelium, das er seiner Aussage nach selbst von dem Auferstandenen empfangen hat, verkündet:

anathema esto - der sei verflucht! (Galater 1,8.9)

Damit ist das Anathem in der christlichen Welt. Die Trennlinie zwischen dem wahren und dem falschen Glauben ist gezogen. Allerdings geht es hier noch nicht um das unkritische Fürwahrhalten von Lehr- oder Katechismussätzen. Das paulinische Evangelium von der Unwirksamkeit der Sünde hat ja Konsequenzen. Sie ermöglichen ein Leben ohne Angst vor der ewigen Verdammnis - ein Leben in dieser Welt! Es ist dieses Leben, das gelingen kann und soll - trotz der Sünde, die Paulus ja nicht leugnet. Wer etwas anderes verkündet, legt den Menschen falsche Lasten auf und macht ihnen das Leben schwer!

Glaube - das ist in dieser Perspektive nicht das Fürwahrhalten von abstrakten Sätzen. Glauben - das ist Ermöglichung von Leben. Glaube - das ist eine von innen wachsende Einsicht, ein Urvertrauen in den Lebensspender. Eine Einsicht und ein Urvertrauen, das auch den heidnischen Hauptmann von Kafarnaum bewogen haben mag, Jesus im Evangelium vom 9. Sonntag im Jahreskreis C um die Heilung seines Dieners zu bitten:

Sprich nur ein Wort, so muss mein Diener gesund werden. (Lukas 7,7)

Ein Wort soll genügen. Aber Jesus spricht kein Heilungswort. Er ist selbst erstaunt über diesen Fremden, der doch gar nicht zu seinem Volk gehört und spricht zu den Umstehenden:

Nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. (Lukas 7,9)

Weil der Hauptmann geglaubt hat, braucht es keines besonderen Wortes Jesu mehr. Der Glaube allein genügt! Wer will den Kindern Gottes da das Leben durch Verbote und Weisungen schwer machen?

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche,
Ihr Dr. Werner Kleine, PR
Katholische Citykirche Wuppertal

Der Koran - ein europäisches Erbe


Das Katholische Bildungswerk Wuppertal, Solingen und Remscheid lädt zu einem Vortrag und zur Diskussion zu Perspektiven zum Verständnis des Korans im Gespräch ein.

Das Projekt „Corpus Coranicum“ erforscht den Koran historisch-kritisch als ein literarisches Werk der Spätantike. In dieser Perspektive wird der Koran als ein vertrauter Text erkennbar, der sich mit den Fragen beschäftigt, die auch unsere europäische Kulturgeschichte bestimmten. So betrachtet darf der Koran auch trotz uralter Vorurteile zu unserem „europäischen Erbe“ zählen.

Nach dem Impulsvortrag von David Kiltz (Projekt "Corupus Coranicum - Textdokumentation und Kommentar zum Koran", Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) erörtern die Gesprächspartner Ahmad Aweimer (Dialog- und Kirchenbeauftragter des Zentralrates der Muslime in Deutschland), Hosseini Taytay (Vorsitzender der Deutsch-Marokkanischen Gesellschaft für Kultur und Bildung e.V. sowie Dozent an der FH Frankfurt) und Dr. Werner Kleine (Neustestamentler und Projektleiter der Katholischen Citykirche Wuppertal) diesen Zugang und diese Sicht des Koran aus muslimischer und christlicher Sicht. und es wird danach gefragt werden, inwiefern so eine Brücke zwischen dem „westlichen“ und dem muslimischen Verständnis des Koran geschlagen werden kann. Die Moderation liegt bei Dr. Karl Federschmidt (Runder Tisch Juden - Christen - Muslime in Wuppertal).

Datum: 03. Juni 2013
Uhrzeit: 19:30-21:00 Uhr
Ort: Katholisches Stadthaus, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal
Eintritt: 3,00 €
Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid

 Plakat zur Veranstaltung

ansprechBAR - die offene Sprechstunde der Katholischen Citykirche Wuppertal


Die nächste offene Sprechstunde der Katholischen Citykirche Wuppertal findet am Mittwoch, dem 5. Juni 2013, von 13.00 bis 14.00 Uhr in Meiers Glashaus (am Laurentiusplatz/Friedrich-Ebert-Str. 18 in Wuppertal-Elberfeld) statt. Pastoralreferent Dr. Werner Kleine steht dann zum Gespräch über Gott und die Welt bereit.

Glaubensinformation: Sakramente im Leben der Kirche III - Ehe und Weihe


Die Katholische Citykirche Wuppertal lädt wieder zur „Glaubensinformation in Wuppertal“ ein. Am Mittwoch, dem 5. Juni 2013 spricht Pastoralreferent Dr. Werner Kleine um 19.00 Uhr im Katholischen Stadthaus (Laurentiusstr. 7, Wuppertal-Elberfeld, 1. Etage) über die Sakramente der Ehe und der Weihe.

Weitere Informationen zur Reihe "Glaubensinformation"

Sprechstunde für wiederverheiratet Geschiedene


Die KGI Fides-Stelle Wuppertal (Kath. Wiedereintrittstelle) lädt zu einer Sprechstunde für wiederverheiratet Geschiedene ein. Die Sprechstunde findet am Donnerstag, dem 6. Juni 2013 um 14.30 Uhr im Katholischen Stadthaus (Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal-Elberfeld, 1. Etage) statt.

In der Sprechstunde steht Pastoralreferent Dr. Werner Kleine (Referent in der KGI Fides-Stelle Wuppertal) als Gesprächspartner zur Verfügung. Er ist während der Sprechstunde auch telefonisch unter 0202-42969675 zu erreichen.

Laurentiusweg - Führung mit Elke Brychta am 9. Juni 2013


Die ehemals selbstständige Stadt Elberfeld und der heutige Stadtteil Wuppertals ist von alters her mit der Person des Heiligen Laurentius verbunden. Er ist ist nicht nur Patron von Elberfeld und Wuppertal, er hat auch Geschichte und Gesicht Elberfelds geprägt. Der Elberfelder Laurentiusweg führt Sie an wichtige Orte Elberfelds und erschließt den heutigen Stadtteil aus einer neuen Perspektive.

Die Wuppertaler Historikerin Elke Brychta leitet die nächste Führung am Samstag, dem 9. Juni 2013. Sie beginnt um 15.00 Uhr an der Alten Reformierten Kirche (Kirchplatz 1) in Wuppertal-Elberfeld. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich auf 3,00 EUR.

Mehr unter www.laurentiusweg.de.

Glaubensgespräche in St. Antonius und St. Laurentius


Die Innenstadtgemeinden in Wuppertal-Barmen und Wuppertal-Elberfeld, St. Antonius und St. Laurentius, sind für die Katholische Citykirche Wuppertal wichtige Kooperationspartner. Aus diesem Grund weisen wir an dieser Stelle auf zwei Glaubenskurse hin, die in den Gemeinden stattfinden. Die Angebote sind gesprächsorientiert.

In St. Antonius findet die nächste Veranstaltung der Credoreihe am Donnerstag, dem 20. Juni 2012 von 19.00-20.30 Uhr im Pfarrzentrum von St. Antonius (Unterdörnen 137/Nähe Alter Markt) in Wuppertal-Barmen statt. Das Thema lautet dann "'... und das ewige Leben'. Die letzten Dinge und unsere Hoffnung auf Vollendung". Das Programm der Credoreihe von St. Antonius finden Sie hier.

In St. Laurentius gibt es weitere Veranstaltungen der Reihe "Glaubensforum". Der nächste Abend findet am Mittwoch, dem 5. Juni 2013 um 20.00 Uhr im Kath. Stadthaus (Laurentiusstr. 7 in Wuppertal-Elberfeld) zum Thema "Dein Reich komm - Wenn nicht jetzt, wann dann?" statt. Es spricht Pfarrer Dr. Bruno Kurth. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit zu ausführlichen Gepsrächen in kelinen Gruppen und im Plenum. Das Programm der Reihe "Glaubensforum St. Laurentius" kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Schon seit über 10 Jahren gibt es die Reihe "Glaubensinformation" der Katholischen Citykirche Wuppertal, die sich an alle am katholischen Glauben Interessierten. Die theologische Information steht hier im Vordergrund. Im Unterschied zu den beiden gemeindlich orientierten Reihen wendet sich diese Reihe vor allem auch an diejenigen, die der gemeindlichen Form der Kirche distanziert gegenüber stehen. Das Programm finden Sie hier.

Auch in vielen anderen katholischen Gemeinden Wuppertals gibt es ähnliche Veranstaltungen. Informieren Sie sich im Internet über die Angebote Ihrer Gemeinde vor Ort.

So, 21. April 2024 - Sa, 04. Mai 2024

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Auch die anderen

Gottes Heilswille umfasst auch alle, die den Schöpfer anerkennen. Unter ihnen besonders die Muslim, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen und barmherzigen Gott anbeten, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird. Aber auch den anderen, die in Schatten und Bildern den unbekannten Gott suchen, ist dieser Gott nicht fern; er gibt ja allen Wesen Leben und Atem und alles, und er will, dass alle Menschen gerettet werden.
(II. Vatikan. Konzil, Über die Kirche, 16)

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